..wir die Milliarden woanders einsetzen
? Konkret ist es so, dass die Bundesregierung bislang (Stand Mitte 2025) rund 50 Milliarden Euro an militärischer Unterstützung und humanitärer Hilfe für die Ukraine bereitgestellt hat oder zugesagt hat.
Das entspricht ungefähr dem Jahresbudget dieser deutschen Ausgabenbereiche (nur als Vergleich):
Bildung und Schulen: Das gesamte jährliche Bundesbudget für Bildung, Forschung und Wissenschaft liegt bei etwa 21 Mrd. Euro. Mit den Ukraine-Hilfen könnte man über zwei Jahre den Bildungsetat verdoppeln.
Familien und Kindergeld: Der Etat für das Bundesfamilienministerium liegt bei ca. 13 Mrd. Euro jährlich. Mit 50 Mrd. könnte man fast vier Jahre lang Kindergelderhöhungen oder Familienförderungen stemmen.
Pflege und Gesundheit: Das Budget für Pflegevorsorge und Gesundheitspolitik im Bundeshaushalt liegt bei knapp 20 Mrd. Euro. Hier ließen sich z.B. Pflegekräfte besser bezahlen oder Investitionen in Krankenhäuser tätigen.
Öffentlicher Wohnungsbau: Laut Berechnungen könnte man mit 50 Mrd. Euro mehr als 500.000 Sozialwohnungen bauen – das würde die Wohnungsnot massiv lindern.
Straßen, Brücken, Schienen: Der jährliche Etat für Verkehr und digitale Infrastruktur liegt bei 40 Mrd. Euro – die Ukraine-Hilfe übersteigt also selbst diesen Bereich, mit dem man marode Brücken sanieren oder das Bahnnetz modernisieren könnte.
Innere Sicherheit: Das Budget für Polizei und innere Sicherheit liegt bei ca. 10 Mrd. Euro im Jahr. Mit 50 Mrd. könnte man die Ausstattung der Polizei über Jahre massiv verbessern oder mehr Personal einstellen.
Konkret für den Bürger heißt das:
weniger Geld für Sanierung von Schulen → marode Schulgebäude bleiben länger bestehen,
keine größeren Schritte gegen den Lehrermangel → überfüllte Klassen,
weniger Förderprogramme für soziale Brennpunkte → Integration und Chancengleichheit leiden,
langsamerer Ausbau von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen → lange Wartezeiten, Personalmangel,
weniger sozialer Wohnungsbau → steigende Mieten und Wohnungsknappheit,
verzögerte Modernisierung von Bahn und ÖPNV → mehr Zugausfälle, schlechtere Anbindung im ländlichen Raum,
keine oder geringere steuerliche Entlastung → Bürger haben weniger netto.
Wichtig: Diese Auflistung heißt nicht, dass diese Projekte direkt gestrichen wurden – aber das Geld für die Ukraine muss irgendwo herkommen, und bei knappen Kassen fehlt es dann oft bei solchen Investitionen, die direkt den Alltag der Menschen verbessern könnten.
Hier ist eine Übersicht, wie sich der „Anteil“ der 50 Milliarden Euro Ukraine-Hilfe (nur für den militärischen und humanitären Teil) rechnerisch auf die 16 Bundesländer verteilen würde, wenn man die Summe rein nach dem Bevölkerungsanteil pro Land aufteilt. Das ist natürlich ein Modell zur Veranschaulichung, kein offizieller Haushalt – aber es zeigt, welche Größenordnung den Bürgern theoretisch für Schulen, Pflege, Infrastruktur etc. fehlen könnte.
📊 Anteil der Ukraine-Hilfe pro Bundesland (nach Bevölkerungsanteil)
Bundesland | Einwohner (gerundet) | Anteil an 83 Mio. (%) | „Anteil“ an 50 Mrd. € |
---|---|---|---|
Nordrhein-Westfalen | 18 Mio. | 21,7 % | 10,85 Mrd. € |
Bayern | 13 Mio. | 15,7 % | 7,85 Mrd. € |
Baden-Württemberg | 11 Mio. | 13,3 % | 6,65 Mrd. € |
Niedersachsen | 8 Mio. | 9,6 % | 4,80 Mrd. € |
Hessen | 6,4 Mio. | 7,7 % | 3,85 Mrd. € |
Rheinland-Pfalz | 4,1 Mio. | 4,9 % | 2,45 Mrd. € |
Sachsen | 4 Mio. | 4,8 % | 2,40 Mrd. € |
Berlin | 3,7 Mio. | 4,5 % | 2,25 Mrd. € |
Schleswig-Holstein | 2,9 Mio. | 3,5 % | 1,75 Mrd. € |
Brandenburg | 2,5 Mio. | 3,0 % | 1,50 Mrd. € |
Sachsen-Anhalt | 2,2 Mio. | 2,7 % | 1,35 Mrd. € |
Thüringen | 2,1 Mio. | 2,5 % | 1,25 Mrd. € |
Hamburg | 1,9 Mio. | 2,3 % | 1,15 Mrd. € |
Mecklenburg-Vorpommern | 1,6 Mio. | 1,9 % | 0,95 Mrd. € |
Saarland | 1 Mio. | 1,2 % | 0,60 Mrd. € |
Bremen | 0,7 Mio. | 0,8 % | 0,40 Mrd. € |
Was fehlt den Bundesländern, weil 50 Mrd. € in die Ukraine-Hilfe fließen?
(Anteil der 50 Mrd. Euro nach Bevölkerung; mögliche Investitionen im eigenen Land)
Nordrhein-Westfalen
10,85 Mrd. € → 700 neue Schulen oder 800.000 Sozialwohnungen
Bayern
7,85 Mrd. € → alle maroden Schulen und Sporthallen sanieren
Baden-Württemberg
6,65 Mrd. € → 100.000 neue Kitaplätze und Pflegekräfte
Niedersachsen
4,80 Mrd. € → Sanierung von Straßen und Brücken im ganzen Land
Hessen
3,85 Mrd. € → Tausende neue Wohnungen oder Sanierung von Unikliniken
Rheinland-Pfalz
2,45 Mrd. € → Ausbau ländlicher Krankenhäuser
Sachsen
2,40 Mrd. € → mehr Lehrer, kleinere Klassen, bessere Bildung
Berlin
2,25 Mrd. € → 30.000 Sozialwohnungen, mehr Kitaplätze
Schleswig-Holstein
1,75 Mrd. € → modernere Bahnstrecken und Busverbindungen
Brandenburg
1,50 Mrd. € → Schulsanierungen, Digitalausbau
Sachsen-Anhalt
1,35 Mrd. € → Dorfentwicklung, bessere Pflegeversorgung
Thüringen
1,25 Mrd. € → Sanierung von Schulen und Krankenhäusern
Hamburg
1,15 Mrd. € → mehr Sozialwohnungen und bessere Schulgebäude
Mecklenburg-Vorpommern
0,95 Mrd. € → neue Lehrer und Schulsanierungen
Saarland
0,60 Mrd. € → Sanierung von Straßen und Kitas
Bremen
0,40 Mrd. € → bessere Ausstattung von Schulen und Jugendzentren
🔎 Quellenangaben
- Haushaltszahlen und Ukraine-Hilfe
BMVg: Unterstützung für die Ukraine
Bundesregierung: Hilfen für die Ukraine
Bundeshaushalt.de – Einzelpläne - Bevölkerung der Bundesländer
Destatis: Bevölkerung nach Bundesländern - Haushalte und Budgets der Bundesministerien
Bundeshaushalt 2024 – Einzelpläne - Kosten für Schulen, Wohnungen, Personal
Destatis: Baupreise
BBSR: Wohnungsbaukosten - Weitere Kontexte & Einordnung
bpb: Deutschlands Hilfe für die Ukraine