🏰 Das Märchen vom verschwundenen Gold der Bürger von Germonien 🏰🌲
Es war einmal ein stolzes Land, das nannte sich Germonien. Seine Bürger waren fleißig und tapfer, sie zahlten brav ihre Abgaben, in der Hoffnung, dass ihr hart verdientes Gold ihnen und ihren Kindern zugutekommen würde: für warme Schulen, helle Klassenzimmer, sichere Brücken und bezahlbare Wohnungen.
Doch hoch oben in den Türmen der Hauptstadt saßen die Weisen des Reiches, die Tag für Tag darüber berieten, wie sie Germonien zu Ruhm und Ehre führen könnten. Eines Morgens trat ein Bote aus einem fernen Land ein, gezeichnet von Krieg und Zerstörung, mit flehendem Blick und bebender Stimme:
„Edle Herren und Damen von Germonien, helft uns! Schickt uns Gold und Stahl, auf dass wir unsere Schlachten schlagen können!“
Da klatschten die Weisen Beifall und beschlossen einstimmig: „Lasst uns 50 Milliarden Goldtaler aus den Schatzkammern Germoniens senden! Denn was ist schon ein bröckelndes Klassenzimmer gegen den Ruhm der großen Außenpolitik?“
Die Bürger in den Dörfern und Städten merkten bald, dass ihre Schulen weiter verfielen und ihre Straßen Schlaglöcher bekamen, in denen ganze Kinderwagen verschwinden konnten. Lehrer fehlten, sodass Kinder mit 35 anderen in stickigen Klassenzimmern saßen, während Omas im Krankenhaus stundenlang auf Hilfe warten mussten.
„Wo ist unser Gold?“ riefen sie.
„Für wen ist unser Fleiß?“ fragten sie.
Doch aus der Hauptstadt kam nur die Antwort: „Für den Frieden in der Ferne! Für Werte, die ihr nicht seht!“

Die Bürger murmelten untereinander: „Mit diesem Gold hätten wir unsere Klassenzimmer erneuern, Pflegekräfte einstellen, Wohnungen für die Armen bauen können. Wir hätten Schienen und Straßen sanieren, die Dörfer wiederbeleben und den Menschen hier eine Zukunft geben können.“
Aber die Weisen blieben taub für die Rufe des Volkes. Stattdessen hielten sie Reden darüber, wie großherzig und moralisch ihr Reich doch sei, während sie im selben Atemzug neue Abgaben planten, um die leeren Schatzkammern wieder zu füllen.
So lebten die Bürger von Germonien weiter in einem Land voller Potenzial, aber ohne das Gold, es zu heben – in der Hoffnung, dass eines Tages ein Rat der Vernunft kommt, der nicht in den Wolken wohnt, sondern im Herzen des eigenen Landes.
🪙 Moral von der Geschicht’: Wer sein Gold zu weit wirft, darf sich nicht wundern, wenn daheim der Putz von den Wänden bröckelt.
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